Methoden
Um aussagekräftige Analysen und Ergebnisse zu erhalten nutzen wir ein breites Repertoire an Methoden.
Detektorerfassung
Die Erfassung fliegender Fledermäuse kann mit Hilfe technischer Frequenzumwandler, sog. Bat-Detektoren erfolgen. Mit deren Hilfe können Aussagen über die Artzusammensetzung, die Individuenverteilung im Raum und die Nutzung nächtlicher Flugrouten einzelner Arten getroffen werden. Die Detektorbegehung wird i.d.R. anhand von Punkt- oder Transektkartierungen durchgeführt. Wir verwenden für unsere Untersuchungen folgende Detektoren: Pettersson D200, Pettersson D240, Petterson D240x, Batlogger, Batscanner.
Telemetrie
Die Besenderung von Tieren, die mittels Netzen gefangen und anschließend wieder freigelassen werden kann Aufschluß geben über die konkrete Raumnutzung der verschiedenen Arten. Mit Hilfe der Funksender können die tatsächlichen Standorte von Wochenstuben, Quartieren oder besiedelten Höhlenbäumen lokalisiert und somit eine konkretere Einschätzung des Gefährdungsrisikos ermöglicht werden.
Horchkisten
Horchkisten sind i.d.R. auf dem Boden befindliche, automatische Aufzeichnungsstationen die aus einer Kombination von Ultraschallwandlern mit Aufzeichnungsgeräten und einem Zeitgeber bestehen. Die Horchkiste empfängt während der gesamten Aufstellungszeit alle Ultraschalllaute des eingestellten Frequenzbereiches. Sie werden zur akustischen Ermittlung der tatsächlichen Aktivitätssumme von Flug- bzw. Rufaktivitäten verwendet. Sie dienen vor allem bei Windkraftplanungen zur Einschätzung des potentiellen Gefährdungsrisikos an den geplanten WEA Standorten. Im Büro stehen unterschiedliche Modelle von spezifischen Horchkisten zur Verfügung.
Akustische Dauererfassung (Höhenmonitoring)
Bei der Planung von Windkraftanlagen können behördliche Auflagen mit der Genehmigung verbunden sein. Dazu gehört die akustische Höhenmessung der Fledermausaktivität auf Rotorhöhe, um an kritischen Standorten die tatsächliche Aktivität und das damit einhergehende Schlagrisiko der einzelnen Fledermausarten realistisch abschätzen zu können. Im Gegensatz zur Horchkiste kann hier eine Beurteilung des Gefährdungsrisikos anhand der tatsächlichen Aktivitätssumme auf Rotorhöhe durchgeführt werden und wird deswegen bei Prognoseunsicherheiten durchgeführt, die durch die alleinige Untersuchung mit Horchkisten nicht ausgeräumt werden können. Für die akustische Dauererfassung verwenden wir je nach Fragestellung die Systeme von Avisoft Bioacoustics (Avisoft-SASLab Pro), Titley Scientific (Anabat SD 1 und SD2), ecoObs GmbH (Batcorder) und Elekon AG (Batlogger).
Netzfänge / Quartierabfang
Für die Untersuchung eines Vorhabensgebietes kann je nach Fragestellung eine alleinige Detektorbegehung nicht ausreichend sein. In diesem Falle ist zur Klärung des Geschlechterverhältnisses, des Reproduktionsstandes, Ermittlung der Quartierindividuenzahl und der Artenverteilung die Durchführung von Netzfängen und/oder Quartierabfängen notwendig. Den Anforderungen des Untersuchungsschwerpunktes angemessen nutzen wir unterschiedliche Netzlängen, Netzarten und Netzmaschenweiten.
Totfundsuche (Totfundsuche Hund)
Eine weitere behördliche Auflage in einzelnen Bundesländern, die mit der Genehmigung von Windkraftanlagen verbunden sein kann ist die Durchführung einer Totfundsuche im Bereich der WEA. Hierbei erfolgt in definierten Flächengrößen und regelmäßigen Zeitabständen eine Kontrolle der Fläche unterhalb der betreffenden WEA auf geschlagene Fledermäuse und Vögel, um das Schlagrisiko der WEA-Standorte und das Gefährdungspotential für Fledermäuse und Vögel abschätzen zu können. Hierbei führen wir verschiedene, anerkannte Verfahren durch. Als eines von wenigen setzt unser Büro bei entsprechenden Bedingungen (Fläche schwer zugänglich oder dicht bewachsen, Ökonomisierung des Suchzeitraumes) einen speziell ausgebildeten Suchhund für die Totfundsuche ein.